Sprach- und Integrationsmittlung
- professionell durch Konsekutivdolmetschen
- Intervention bei Kommunikationsstörung
- Vermittlung von soziokulturellen und strukturellem Hintergrundwissen
- Erläuterung von landesspezifischen Unterschieden in der Versorgung
- übernehmen migrationsspezifische Aufgaben unter Anleitung des Fachpersonals, .z.B. Begleitung bei einer Behandlung
SprInt arbeiten getreu ihrer Berufsethik
Neutralität, Transparenz, professionelle Distanz und Diskretion sind selbstverständliche Handlungsleitlinien. Das Dolmetschen erfolgt kultursensibel, transparent und fachspezifisch.
SprInts sind im Umgang mit kulturellen Missverständnissen geschult, assistieren Fachkräften der Sozialen Arbeit bei längerfristigen Begleitaufgaben und informieren Migranten und Migrantinnen auf Anweisung der Fachkräfte eigenständig. Bei Bedarf intervenieren Sprach- und Integrationsmittler/-innen, um Missverständnisse aufzuklären oder Konflikte zu entschärfen. Damit schaffen sie für alle Beteiligten Sicherheit und Vertrauen in der Behandlungs- oder Beratungssituation. Zeitraubende und kostenintensive Mehrfachtermine und Fehlbehandlungen werden so vermieden.
Ihre umfangreichen Kompetenzen erwerben sie in der 18-monatigen, bundeseinheitlichen SprInt Qualifizierung, welche mit einer Prüfung, die von drei renommierten Hochschulen abgenommen wird, abschließt.
Die Einsatzfelder der Sprach- und Integrationsmittelnden sind vielfältig: Zu den Nutzenden gehören unter anderem Behörden, Kliniken, psychiatrische Einrichtungen, die Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, Arbeitsvermittlungen und Schulen. Die Dienste der Mittler/-innen erfolgen bei der SprInt eGenossenschaft immer über eine Festanstellung.
Warum Sprach- und Integrationsmittler/-innen?
Ob Klinik, Schule oder Amt – in Deutschland gehört die sprachliche und kulturelle Vielfalt zum Alltag. Sie wird in Zukunft aufgrund demografischen Wandels, Fachkräftemangels und der Aufnahme von Flüchtlingen weiter zunehmen. Unsere Einwanderungsgesellschaft steht vor einer dringenden Herausforderung: Sie muss allen Menschen den gleichen Zugang zu medizinischen Leistungen, Arbeit und Bildung sowie Sozialversorgung bieten – egal aus welcher Kultur diese Menschen kommen oder welche Sprache sie sprechen.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir eine Dienstleistung entwickelt: Die professionelle Sprach- und Integrationsmittlung.
Zahlreiche Studien zeigen, dass fehlende Verständigungsmöglichkeiten den Fachkräften und migrantischen Klienten/-innen oder Patienten/-innen gleichermaßen schaden.
Wo folgenreiche Entscheidungen zu treffen sind, haben Missverständnisse dramatischen Folgen für die Menschen: Eine falsche Diagnose führt zu einer überflüssigen Operation; ein Kind kommt auf die falsche Schule; ein Jugendlicher kommt grundlos ins Heim. Für die Fachkräfte gilt: Verständigungsprobleme verhindern fachgerechtes Arbeiten. Sie ziehen Verfahren in die Länge, der Arbeitsaufwand steigt und damit die Kosten, zum Beispiel in der Jugendhilfe oder der Arbeitsvermittlung.[1]
[1] Arnold S./Timmen H.: Sprach- und Integrationsmittler in Wuppertal: Service für Verwaltungen und Unternehmen. In: „Lotsen und Mittler in der Arbeitsmarktintegration: Helfer für Behörden?!“, Dokumentation des Fachgesprächs vom 27. Mai 2011, DGB/Netzwerk IQ: S. 12-15
Wer unser Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem nicht versteht, hat hierzu erschwerten Zugang. Sprachliche und kulturelle Barrieren verhindern die gleichberechtigte Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund. Gegenseitiges Misstrauen, Frustration und Ablehnung der Hilfsangebote sind Folgen, welche die gesellschaftliche Integration von migrierten Personen scheitern lassen.
Um die Verständigungslücke zu schließen, setzt man mehrheitlich Laiendolmetschende ein – Kinder, Verwandte oder bilinguale Fachkräfte. Vielerorts sollen kommunal geförderte Projekte das Problem mit ehrenamtlichen Kräften beheben. Doch in sensiblen Bereichen wie Gesundheit, Soziales und Bildung haben Verständigungsprobleme weitreichende Folgen, speziell geschulte Kräfte sind gefordert.
Sprach- und Integrationsmittler/-innen (SprInt) erbringen eine hochwertige, bedarfsgerechte Dienstleistung zur interkulturellen Verständigung in Klinik, Schule oder Amt. SprInt-Fachkräfte sind speziell für diese Bereiche ausgebildet. Sie schaffen Verständigung, indem sie dolmetschen und interkulturell vermitteln. Ihre umfassende Qualifizierung erfolgt nach wissenschaftlichen Kriterien und bundesweiten Standards. Indem sie sprachliche und kulturelle Verständigung möglich machen, sparen SprInt-Dienstleistungen Kosten und verhindern tragische Fehlentscheidungen.
Das bundesweite Netzwerk SprInt steht für die Professionalisierung, Standardisierung und bundesweite Verbreitung dieser Dienstleistung. Damit holen wir nach, was in Ländern wie der Schweiz, Österreich, Großbritannien oder den USA bereits gängige Praxis ist – wir etablieren eine Dienstleistung für die Bedarfe der Einwanderungsgesellschaft und für eine echte Willkommens- und Anerkennungskultur.